Vom Schaui nach Dittishausen

Der Plan

Ein Tag mit wenig Wind und guter Basis war vorhergesagt. Zwar war der die Prognose am Abend zuvor noch sehr zurückhalten aber im Zweifels gabs es noch andere schöne Dinge zu erledigen. Urlaub war eh schon eingereicht :)

Der Plan war für diesen Tag einfach nur Fliegen und die Thermik nochmal in vollen Zügen genießen. Denn der Wald färbt sich schon herbstlich und lange wird es nicht mehr dauern, bis wir uns über einen 15min Flug freuen. Ich wollte mich treiben lassen - und genau das habe ich getan :)

Der Wettercheck sah am selbigen morgen gut aus und ich wollte mal wieder früh vom Schaui starten. Geplant war 11 aber hab mich dann noch mit Fabian am Startplatz verquatscht und so wurde es doch 11:30.

 

Der Flug

Die ersten kleinen Ablösungen gingen bereits durch doch man merkte, dass nun eben schon September und nicht mehr August ist. Egal - ich wollte eh schon immer mal mit der Schauinslandbahn fahren :)

Also fertig gemacht und los gestartet... Naja - die Vermutung bestätigte sich und ich hatte eine interessante Stunde am Schaui mit kleinen Ablösungen. Mal stärker mal nix.

Ich versuchte immer wieder richtung Gipfel zu kommen, um die Thermik aus den Ostflanken anzapfen zu können - keine Chance. Dann gegen 12:45 wurds aber besser und ich sah Pit mit seinem grünen Chili am Startplatz aufdrehen. Nun zog es auch vorne wieder und ich konnte mich mit Pit über dem Gipfeturm treffen :)

Nach der langen Partie am Schaui wollte ich unter die Wolken. Vom Blauen aus war bereits eine saubere Wolkenstraße zu sehen und auch vom Tafelbühlt sah es gut aus.
Also gleich ab in die Südostflanke, wo mich der erste saubere Bart begrüßte, und weiter Richtung Toter Mann. Pit bleib leider zurück und die Freude über ein Flugbegleiter war dahin...

Gerade so schaffte ich den Einflug in den Kessel beim Toten Mann, der schon voller Schwalben war. Also Bremsgriffe gut festgehalten..... zick zack, hier und da zupft es aber so richtig schön ist das nicht... Durchatmen...
geschafft - das Zentrum ist mehr oder weniger gefunden und ich drehe das erste mal hoch auf.

Ich versuche den Felberg anzufliegen... kein Steigen... Mist - umdrehen.
Die Blase drückt bereits und ich hoffe auf ein funktionierendes Pinkelkondom als ich in ein leichtes steigen Einfliege. Es klappt, kein Dreher im Kondom wie letzes mal :) und erleichtert fliege ich ein zweites Mal den Feldberg an.

 

Ich sehe den ersten Schirm vom Blauen her kommen - lange konnte das bei den schönen Wolken auch nicht dauern :)

Ich bin an der Wolkenstraße - lehne mich entspannt zurück, esse ein Müsliriegel und entscheide mich Richtung Fürstenberg zu fliegen.

 Die Wolken saugen kräftig und ich komme fast ins Schwitzen, weil die Wolke mich so schön hoch Beamt. Sonst kennt man das leider ja mehr von der Gefahr abzusaufen ;-)

Also mehr an den Rand der Wolkestraße und weiter gehts. kurz vor dem Fürstenberg wirds nochmal kniffelig und die Thermik lässt nach... was machen. Weder nach vorne noch zurück sieht es vielversprechend aus.
Ich entscheide mich für den Rückflug mit der Hoffnung vielleicht doch noch nach Hause fliegen zu können. Ein, zwei kleine Thermikquellen finde ich noch doch ich komm immer tiefer und die Cirren werden dichter.

Ich finde mich mit dem Gedanken ab in der Nähe der B31 zu landen und wage einen letzten Versuch bei Dittishausen. Ganz knapp an den Häusern könnte noch was gehen - immerhin soaren dort auch zwei Milane.... aber nein.

Ich stehe ab Boden und kurze Zeit später kommen drei neugirige Jungs aus dem Schwimmbad angerannt und stellen Fagen über Fragen :)
So erfuhr ich, dass dieses Freibad das erste beheizte in Badenwürttemberg war und, was viel wichtiger ist, dass es dort Pommes gibt!

Wie es der Zufall so will, trifft man dort wieder nette Menschen, die einen bis zur B31 mitnehmen und von dort aus war ich dann auch im Handumdrehen wieder Zuhause.

Résumé

Ein schöner Früh-Herbst-Flug mit viel Gedult zu Beginn, dann schönster Wolkenthermik und letztendlich dann ein frühes Ende aufgrund der Cirren-Bewölkung.

Es macht richtig Spaß mal ganz ohne Plan und Ambitionen loszuziehen, um einfach nur die Thermik, den Schwarzwald und die reichlich Höhe unter dem Gurtzeug zu genießen - bald werden wir wieder nur davon Träumen können ;-)